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Eines
Nachts, es war schon gegen 2 Uhr, öffnete der junge Nachbar der
Dame, der sein Fenster direkt gegenüber hatte, eben dieses, um einen
Joint zu rauchen. Er war aufgewühlt, weil seine Freundin ihn gerade
verlassen hatte. Noch nicht einmal persönlich vorbeigekommen war
sie. Feige angerufen. Nun ja, sie hatten auch schon länger Streit
gehabt...
Jedenfalls
wollte der Herr einfach seine Sorgen vergessen, er öffnete das
Fenster und drehte sich eine herrlich dicke Zigarette, die er
sogleich ansteckte.
Er nahm
einen tiefen Zug, schloss die Augen und öffnete sie wieder. Im
Blickwinkel meinte er eine Bewegung wahrzunehmen. War da unten auf
dem Hof etwas? Er kniff die Augen zusammen, konnte aber nichts
erkennen.
Langsam
erhob er sich und knipste das Licht im Zimmer aus. Es hatte ihn
sowieso die ganze Zeit nur genervt und geblendet. Wer wollte schon
Licht, wenn man Dunkelheit haben konnte?
Ein schmales
Schmunzeln ging über seine Lippen, als er sich wieder ans Fenster
setzte und einen zweiten, tiefen Zug des süßlichen Rauchs
einatmete. Dann setzte er sich auf die Fensterbank und schaute nach
unten.
Es war
dunkel wie ein tiefes schwarzes Loch, aber nach einer Weile hatten
sich seine Augen an die Schwärze gewöhnt, und der Hof erschien ihm
viel mehr grau. Nun konnte er sogar die Mülltonnen, ganz hinten
erkennen. Und tatsächlich – da bewegte sich etwas. Der junge Herr
beugte sich weiter vor, um besser sehen zu können, übermütig und
neugierig. Fast wäre er getaumelt, aber er konnte sich noch gerade
mit der freien Hand am Fensterrahmen festhalten.
Dafür sah
er es jetzt deutlich. Eine Gestalt schlich langsam und still über
den Asphalt. Eine alte Dame – die Dame von gegenüber. Sie hielt
etwas in der Hand, etwas Dunkles, etwa so groß wie ein Stifteetui.
Der Mann
konzentrierte sich, sog nicht mehr an der Zigarette und hielt die
Luft an. Was trug eine alte Dame um diese Uhrzeit über den Hof?
Als das Bild
klarer wurde, schnaufte er heftig, und hielt dann gleich die Luft
wieder an. Sie sollte ihn nicht hören.
Diese
seltsame Frau trug in der nächtlichen Stille eine tote Ratte zu den
Müllcontainern!
Dieses Kapitel ist zugegebenermaßen ein wenig merkwürdig.
Ich muss betonen, dass ich keine Ahnung von Drogen habe und das alles nur meiner Fantasie entspringt. ;)
LG,
RB
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