11.02.2011

Man bekommt immer nur vorgehalten, wer alles besser ist als man selbst.
Mein verdammter blöder kleiner Bruder hat einen 1,0er Durchschnitt auf dem Zeugnis, meine beste Freundin hat nur in Sport eine 3 und sonst alles Einsen.
Selbst Leute, die früher immer schlechter waren als ich, sind plötzlich besser.
Und dann meinen meine Eltern: du bist ja immer unzufrieden, du kannst dich ja gar nicht über dein Zeugnis freuen, bla bla.
Dann kam direkt wieder die heikle Frage zu meinem Berufswunsch... verdammt, ich habe keinen!
Wozu muss man mit 14 wissen, was man werden will?
Wozu muss man einen Traumjob haben?
Damit die Erwachsenen einen besser einordnen können in ihrer bekloppten Geld-Welt?
Damit man für voll genommen wird?
Wieso ist es ein Problem, zu sagen, dass mir einige Berufe viel zu aufwändig wären?
Ich denke eben realistisch.
Mein Vater meinte nämlich, ich könnte ja Übersetzerin werden, ich wär ja so gut in Sprachen.
Aber da muss man Durchhaltevermögen haben, ganze lange Texte, vielleicht sogar Romane, komplett lesen, durcharbeiten und sozusagen neu schreiben.
Das würde ich nicht schaffen, auch nicht mit der besten Ausbildung.
Ich lasse es mir eben offen, was ich werde.
Das kommt schon früh genug.
Ich will mein Leben nicht vorplanen.
Ich will nicht mitmachen bei eurem lächerlichen Arbeit- und Geldverdienspiel.
Also lasst mich in Ruhe mit solchen Fragen, mit eurem ekelhaften Ehrgeiz und mit Themen wie Bewerbungen schreiben und Vorstellungsgespräche.
So.
Genug aufgeregt.
Jetzt bin ich total schlecht drauf.
Bevor meine Eltern und mein Bruder gekommen sind, war ich noch total glücklich über mein Zeugnis.
Schließlich habe ich einen Durchschnitt von 1,85. Damit kann man wirklich zufrieden sein.
Aber dieser ganze Wettkampf, den alle aus Noten und so machen, hat mir mal wieder die Laune verdorben.
Danke.
Danke.
Danke.
:(

RB