Donnerstag, 10. Juli 2014

Kanada: die Anreise

So, jetzt auf Wunsch noch etwas mehr über die Anreise.
Ich hatte so viel Angst davor.
Das erste Mal alleine fliegen, das erste Mal umsteigen am Flughafen, das erste Mal ein anderer Kontinent, das erste Mal acht Stunden am Stück in der Luft.


Aber es hat alles so weit funktioniert. Irgendwann saß ich dann in meinem Hauptflug nach Toronto und ich konnte es genießen.
Vom Fenster aus konnte man Europa, zuletzt die britischen Inseln, und dann den Atlantik vorbeidriften sehen.

Großbrittanien

Ich erfreute mich sehr am Unterhaltungsprogramm an Bord.
Man hatte einen eigenen Bildschirm, auf dem man Musik und Filme frei auswählen konnte! Und es war sogar eine große und gute Auswahl.
Zuerst hörte ich ein paar Rockklassiker, Pink Floyd und so, dann wagte ich mich an neue Musik.
"Cage the elephant" hieß die Band, die ich dabei entdeckte und ich habe sie seitdem nicht mehr gehört, aber ziemlich gut in Erinnerung.
Dann schaute ich mir eine Folge "Big bang theory" an (später auch noch mal auf Englisch) und landete letztendlich bei dem Film "Best exotic marigold hotel", der von älteren englischen Leuten handelt, die in einem baufälligen Hotel in Indien landen. Auch sehr, sehr empfehlenswert.
Also: ich hatte Spaß und die acht Stunden vergingen wie im Flug (höhö).
Das erste, was ich von Kanada sah, waren riesige Eisschollen im atlantischen Ozean, gefolgt von den kargen Weiten Neufundlands. Ich klebte an der Scheibe.

leider nicht Neufundland, sondern irgendwo anders

Im Flieger musste ich auch noch eine Zollbestätigung ausfüllen, die mich etwas verunsichert hat. Aber ich hab einfach bei allem "No" angekreuzt, da ich auch nicht davon ausging, irgendwelche illegalen Güter einzuführen.
Bin dann auch gut durch die zahlreichen Kontrollen am Flughafen gekommen. Die Zoll-Beamtin hat mich ganz streng ausgefragt: "Where are you from?" - "Germany." - "Why are you coming to Canada?" - "I'm visiting my aunt." - "Any gifts?" - "No." - "Anything alcoholic? Or tobacco?" - "No."
Und noch ein paar Fragen.
Es war eigentlich ganz in Ordnung, aber ich bin es nicht gewöhnt, auf Englisch ausgefragt zu werden und hatte wahnsinnige Angst, etwas falsch zu machen und verhaftet zu werden.

Dann musste ich meinen Koffer holen. Ich erkannte ihn auf dem Band erst gar nicht, weil der Gurt, den ich daran befestigt hatte, wohl verloren gegangen war. Beim zweiten Durchgang war ich mir dann aber sicher, dass es meiner war und legte mich halb auf das Band, um ihn zu bekommen. Mir musste letztendlich jemand helfen, ihn hochzuheben, alleine hätte ich es nicht geschafft und wäre auf dem Kofferband liegend in die Tiefen des Flughafens gefahren.

Danach musste ich den Platz suchen, wo ich mich für den Bus melden konnte, den meine Tante und mein Onkel mir bestellt hatten.
Netterweise half mir ein Mann, der wohl vorher gesehen hatte, dass ich aus dem Flieger aus Deutschland kam und außerdem meinen verwirrten Blick erkannt hatte.
Also fand ich den richtigen Schalter, musste aber noch warten.
Der richtige Zeitpunkt, meiner Familie zu sagen, dass alles in Ordnung ist. Also schnell das Handy hervorgezaubert, angeschaltet und eine SMS eingetippt. Aber - oh Schreck! - das Versenden funktionierte nicht! "Nicht zulässig", stand da immer wieder. Auch wenn ich das Netz neu suchte, aus- und wieder anschaltete, einen Anruf versuchte - Nichts ging! (ich weiß immer noch nicht, was da genau los ist)
Jetzt war ich der Verzweiflung recht nah. Als dann auch noch eine Durchsage kam, in der ich meinen Namen zu verstehen glaube, war ich wirklich hinüber. Ich ging zurück zum Schalter und fragte danach, aber die sagten, sie wüssten von nichts, und alles wäre in Ordnung. Ich war aber erst zufrieden, als ich für den Bus aufgerufen wurde, von einem netten Busfahrer, der mir gleich den Koffer abnahm und mich fragte, wie es mir ging (das fragen die Leute hier aber immer und überall und sie wollen nur die Antwort "Good." hören).

Dann saß ich also im Bus und sah die ersten kanadischen Straßen an mir vorbeiziehen. Ein gutes Gefühl. Die Gespräche im Bus konnte ich kaum verstehen, aber das war okay. Ich fühlte mich auch so schon sehr zufrieden, weil ich jetzt nur noch warten musste, bis ich ankam.

Und das tat ich dann auch. Ich kam in Port Elgin an, pünktlich zum Sonnenuntergang (nach deutscher Zeit war es allerdings schon mitten in der Nacht und ich war ziemlich müde und aufgekratzt). Meine Tante, mein Onkel und meine Cousine erwarteten mich, umarmten mich und waren das beste Empfangskomitee, das man sich vorstellen kann. Sie zeigten mir noch den Strand am Lake Huron und dann ging es ab nach Hause. Ins Bett.

Ich hatte es geschafft.

Ich hoffe, das war euch nicht zu lang. Aber ich wollte die ganze Geschichte erzählen und noch ist meine Erinnerung so frisch.

Liebste Grüße,
RB

Dienstag, 8. Juli 2014

Anne Frank

Ich bin jetzt endlich, endlich dazu gekommen, das Tagebuch der Anne Frank zu lesen.

Gerade bin ich damit fertig geworden und ziemlich gerührt.
Ich kannte ja die ganze Zeit über schon das Ende und trotzdem hatte ich zwischendurch Hoffnung, dass alles noch gut ausgehen würde, Anne eine Journalistin und Autorin werden könnte, alle befreit würden und sie das Ende des Krieges, das sie sich so oft ausgemalt hatten, miterleben dürften.
Wieder raus in die Natur kommen, Freiheit erleben, ich hätte es Anne und ihrer Familie so sehr gegönnt!

Krieg bringt nichts Gutes, nie, so viele Leute wissen das, und doch kann ihn niemand wirklich komplett verhindern.

Es hat sich gelohnt, das Tagebuch zu lesen.
Am Interessantesten fand ich Annes Selbstreflektionen und die Beschreibungen des Zusammenlebens im Versteck.
Das Tagebuch hat mich außerdem daran erinnert, dass Schreiben etwas Großartiges ist!
Beim Lesen konnte ich mir Anne so gut vorstellen, als lebendiges, vierzehnjähriges Mädchen, und dafür ist Schreiben gut.
Es hält Dinge am Leben.
Es hält Dinge fest, Zeitgeist, Charaktere, Gedanken, Methoden.

Anne schreibt am Anfang ihres Tagebuchs: "Ich denke auch, dass sich später keiner, weder ich noch ein anderer, für die Herzensergüsse eines dreizehnjährigen Schulmädchens interessieren wird."
Vielleicht wäre das sogar so gewesen und wenn sie nicht untergetaucht wäre, hätte ihr Tagebuch vermutlich nie Bekanntheit erlangt. Aber man weiß nie (so hart das in diesem Zusammenhang klingt), wozu das Schreiben noch mal gut sein kann.
Ich selbst schreibe regelmäßig Tagebuch und lese auch oft später wieder darin. Es hilft mir, Dinge zu verarbeiten und mich an Vieles zu erinnnern, das ich sonst vergessen würde.
Jeder, der das Bedürfnis hat, Dinge festzuhalten, sollte das tun (und auch tun können, jeder sollte das Recht haben, Schreiben zu lernen).

Ich habe viel aus Anne Franks Tagebuch mitnehmen können, das hätte sie damals vermutlich nie gedacht.

Ein Zitat, das ich mir abgeschrieben habe:
"Mein Rat (bei Schwermut) ist: Geh hinaus in die Felder, die Natur und die Sonne. Geh hinaus und versuche, das Glück in dir selbst zurückzufinden. Denke an all das Schöne, das noch in dir und um dich ist, und sei glücklich!"

Diesen Rat versuche ich jetzt öfter zu befolgen.

Lieben Gruß,
RB

Montag, 7. Juli 2014

Kanada

Ihr Lieben!

Ich habe EWIG nicht mehr geschrieben!
Ich war irgendwie uninspiriert. Außerdem hatte ich mir fest vorgenommen, das Musikprojekt noch abzuschließen, hatte aber die ganze Zeit eigentlich keine Lust darauf. Das hat mich total blockiert, und dazu geführt, dass ich gar nichts mehr geschrieben habe.

Aber jetzt bin ich wieder inspiriert und habe aufgehört, mir Vorwürfe wegen des Projektes zu machen. Es war einfach die Luft raus. Die letzten beiden Lieder wären "Drag" und "36 Degrees" von Placebo gewesen, vielleicht schreibe ich darüber beizeiten noch mal etwas.

Es ist auch einfach sehr viel in meinem Leben passiert, ich war also abgelenkt.
Ich habe Abitur gemacht (sehr zufrieden damit!) und fange im August mein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Theater an (vielleicht habe ich all das auch schon erzählt?).

Und gerade...
Befinde ich mich in Kanada!
Ich bin seit einer Woche hier und bleibe noch vier weitere. Ich wohne bei meiner Tante und meinem Onkel in Ontario.
Ich übe Kayak fahren und Englisch sprechen und überhaupt trainiere ich hart den Umgang mit anderen Menschen (das ist schlimm mit mir... darüber kann ich irgendwann anders noch mehr erzählen).
Hier gibt es so viel Schönes, die Natur ist einfach genial. Ganz andere Tiere und Pflanzen, zahlreiche Flüsse und Seen.

Ich habe grade nicht genug Worte für alles, was in der letzten Woche war, also schaut euch einfach ein paar Fotos an:

Nussfrühstück auf dem Tisch
in der Stadt, in der ich wohne
Spaziergang
Belichtungszeit-Experiment / Nationalstolz Ahornblatt
Liebste Grüße,
RB

P.S. : Wenn ihr irgendetwas Bestimmtes (z.B. die Anreise) genauer erzählt haben wollt, fragt einfach nach. :)

Sonntag, 20. April 2014

Mein Leben wird luxuriös

Eine kurze Unterbrechung der Top Ten, um euch ein wenig über mein bescheidenes Leben zu informieren. Es geht auf jeden Fall bald weiter mit Platz 2 und 1 und dann einer kleinen Zusammenfassung!

Aber jetzt muss ich es erstmal sagen: Ich liebe meine Familie! Früher konnte ich sie gar nicht so wertschätzen und fand sie immer nur lächerlich oder langweilig. Aber inzwischen merke ich, wie viel durch sie möglich wird. Wie viel sie für mich tun. Wie viel ohne sie fehlen würde in meinem Leben!
Und ich meine das erstmal ganz materiell. Dieses Jahr kriege ich ein gebrauchtes kleines Auto von meiner Großtante und ich fahre nach Kanada zu meiner Tante. Außerdem bekomme ich Geld von einem Sparvertrag, in den meine Großeltern jahrelang eingezahlt haben.
Und - was euch wahrscheinlich am meisten zugute kommt - meine Großeltern schenken mir zum Abitur eine Spiegelreflexkamera! Heute durfte ich die von meinem Großvater mal ausprobieren und habe gemerkt, wie verdammt GENIAL so eine Kamera ist! Ich habe mich sofort verliebt. Egal, wie dick die ist, und wie viel ich dann mitschleppen muss, es lohnt sich.

Ein paar Kostproben-Bilder:


Jedenfalls fühle ich mich jetzt wie jemand, der im dicksten Luxus lebt. Ich finde es irgendwie toll, aber ich habe auch ein kleines schlechtes Gewissen.
Ich hätte noch vor einem Jahr nicht davon zu träumen gewagt, ein eigenes Auto zu besitzen. Geschweigedenn, nach Kanada zu fahren, oder so eine geniale Kamera haben zu dürfen. Und es ist eigentlich mehr ein schönes Gefühl. Vor allem, weil es ja nicht nur das Materielle ist, sondern auch die unsichtbaren Güter, die sich dahinter verstecken. Mir wird Vertrauen entgegengebracht, Zuneigung. Obwohl ich doch gar nichts dafür getan habe! Es ist ein schönes, sicheres Gefühl, das ich jedem wünsche!

In diesem Sinne, frohe Ostern!

RB

Donnerstag, 17. April 2014

Platz 3: "Drive darling" - Boy

Es geht weiter!
Fakten:
Titel: "Drive darling"
Interpret: Boy
Album: "Mutual friends"
Jahr: 2011
Länge: 4 min 22

Einstieg:
Ich habe Boy das erste Mal zufällig bei tape.tv gesehen, im Rahmen eines Projektes, bei dem Musiker live Akustikversionen von ihren Liedern auf Dächern gespielt haben. Ich war von Anfang an fasziniert. Mir gefallen alle Lieder auf dem Album, und ich kann sie alle mitsingen, aber "Drive darling" berührt mich am meisten.

Inhalt:
Die Sängerin der Band, Valeska Steiner, hat in irgendeinem Interview mal erzählt, dass sie beim Schreiben dieses Songs inspiriert war von ihrem Umzug nach Hamburg, bei dem ihre Mutter sie die ganze Strecke (ich glaube, aus der Schweiz) gefahren hat. Und das hört man auch im Lied.
"I can almost hear you thinking: How could these days go by so fast?"
Eindeutig Gedanken einer Mutter.
Es geht um Aufbruch. Um Erwachsenwerden. Um die gemischten Gefühle, wenn die Freiheit die Gutenachtlieder ablöst: "I'm smiling on the surface, I'm scared as hell below...".
Aber am Schluss stellt sich heraus, dass immer jemand für einen da ist und helfen kann, wenn man Hilfe braucht. Sehr süß.

Persönlicher Bezug:
Bei mir geht es grade auch um Aufbruch. Bald bin ich offiziell volljährig, dann habe ich ein eigenes kleines gebrauchtes Auto (von meiner Großtante übernommen), dann mache ich Abitur, dann fahre ich nach Kanada und ganz bald kriege ich bestimmt auch meine Dreadlocks. Meine letzte Schulwoche habe ich schon hinter mir. Das geht alles so schnell.
Aber auch schon bevor ich mitten drin steckte im Erwachsenwerden hat mich das Lied schon gerührt. Ich stand schon so manches Mal an der Bushaltestelle mit Tränen in den Augen, weil ich diesen Song gehört habe. Er ist einfach wunder-wunderschön! Valeska Steiner hat eine grandiose Stimme und das ganze Lied klingt wirklich, als würde man im Auto sitzen, das einen in ein neues, erwachsenes Leben fährt.

Also: hört es euch unbedingt an!!

[Video]--> mir persönlich für diesen Song zu dramatisch!
[Song (live Akustik)]--> sehr schön
[Lyrics]

LG,
RB

Sonntag, 30. März 2014

Platz 4: "Where is my mind" - Placebo

Fakten:
Titel: "Where is my mind"
Interpret: Placebo (ursprünglich Pixies)
Album: "Sleeping with ghosts- Bonus disc" (bzw. "Surfer Rosa")
Jahr: 2003 (bzw. 1988)
Länge: 3 min 40

Einstieg:
Seit dem ersten Hören verband mich irgendwas mit diesem Stück. Und selbst obwohl ich inzwischen weiß, dass es im Original gar nicht von Placebo ist, sondern uralt und von den Pixies, bedeutet es mir unglaublich viel und schon der Klang der ersten Akkorde bringt mich in eine besondere Stimmung. Gestern habe ich dann auch noch den Film "Ein Mann, drei Leben - Mr. Nobody" gesehen (SEHR empfehlenswert) und da kam der Song auch vor!
Er wurde gefühlte hunderttausend Male gecovert, aber mir persönlich gefällt natürlich die Placebo-Version am besten. ;)

Inhalt:
Worum es genau geht, weiß ich nicht. Ist mir aber auch egal. Ich verbinde damit eine gewisse Unsicherheit, Verlorenheit, Verträumtheit, Suche nach der eigenen Identität. Alles höchst interessante Themen, wie ich finde. Die verzweifelte, aber doch eher locker gestellte Frage "Where is my mind?" und das hohe Gequietsche, das sich ständig wiederholt, erinnern mich an Jugendliche auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Keine Ahnung, ob das wirklich das Thema ist, aber für mich schon. (Punkt). ;)

Persönlicher Bezug:
Naja, der ergibt sich fast aus den obenstehenden Sachen. Mir gefällt die Musik einfach besonders gut, und mit Themen wie der Suche nach dem Sinn des Lebens und nach der eigenen Identität kann ich mich gut identifizieren. Schließlich wird dieses Jahr ein Jahr des Orientierens und Suchens. Ich mache Abi und bin dann frei... Ich freue mich darauf, aber werde mich wahrscheinlich auch häufiger mal fragen: "Where is my mind?"...

Hört es euch an!!! :)

[Song (Placebo)]
[Original-Song (Pixies)]
[Placebo und Pixies LIVE]
[Lyrics]

LG,
RB

Donnerstag, 27. März 2014

Platz 5: "The geek (shall inherit)" - Wir sind Helden

Fakten:
Titel: "The geek (shall inherit)"
Interpret: Wir sind Helden
Erscheinungsjahr: 2007
Album: "Soundso" (Track 7)
Länge: 3 min 40

Einstieg:
Einige von euch werden vielleicht nicht verstehen,warum dieses Lied in meiner Top Ten ist und andere, musikalisch und inhaltlich interessantere, dafür nicht. Hier ist der persönliche Bezug der springende Punkt. Aber lest selbst:

Inhalt:
Es geht um Streber. Das Leben eines Strebers. Und ganz allgemein um Menschen, die anders sind und nicht ins gesellschaftliche Bild passen. Was macht man, wenn man immer rausfällt, aber nicht "weit genug, um woanders anzukommen"? Die Lösung: man steht zu seinem Streberdasein, sucht sich, was einem gefällt, und lebt sein Leben. Letztendlich ist es sowieso egal, ob man bei den anderen gut ankommt, schließlich werden Streber am Ende die Welt erben!
"The geek" - der Titel klingt erstmal nicht nach Wir sind Helden. Ist aber von denen. Und das Lied ist auch nicht komplett auf Englisch, sondern nur teilweise.
Naja, ich muss auch zugeben, dass "Der Streber (soll erben)" als Titel ziemlich bescheuert klingt. Außerdem sind einige Bezüge zu Amerika im Text enthalten ("Quarterback", "Homecoming queen"), deswegen passt das Englische irgendwie.
Im Text sind auch ein paar Anspielungen auf die Bibel enthalten ("Herr, lass diesen Knilch an mir vorübergehen"). Keine Ahnung wieso, dafür bin ich nicht bibelfest genug. Aber der Song ist von Wir sind Helden, das ergibt mit Sicherheit Sinn, wenn man es versteht. ;)

Persönlicher Bezug:
Ich glaube, ich bin so ein "Geek". Nicht in der ausgeprägtesten Form, aber ich mag es nicht, mich in irgendwelche Strukturen einzuordnen und so zu sein, wie alle mich haben wollen. Ich sehe vollkommen normal aus und bin echt gut in der Schule, also wirke ich erstmal konform, aber dafür bin ich glaub ich viel zu kritisch und bescheuert. Manchmal falle ich dann doch auf und mache Dinge, die andere komisch finden. Zum Beispiel drei Dreadlocks haben. Wobei ich mich auch in dieses System nicht einordnen will. Ich will jetzt nicht plötzlich nur noch Reggae hören und kiffen, nur weil ich Dreadlocks habe.
Für dieses unklischeehafte Denken habe ich eine Weile gebraucht, aber der Satz "Du musst hier nicht dazugehören, aber such dir was zu dir gehört" hat mich immer aufgemuntert. Das ist ein Satz, an den ich wirklich glaube, und den ich versuche, so gut wie möglich zu praktizieren.
Das Lied ist mit Sicherheit weder das schönste Lied allgemein, noch das schönste Lied von Wir sind Helden. Trotzdem ist es eine Art Hymne für mich, weil ich mich so sehr damit identifizieren kann und deshalb hat es diesen Platz 5 in meiner Liste absolut verdient.

Hier hören:

[Song]
[Lyrics]

LG,
RB