Sonntag, 26. September 2010

30.09.2010

Irgendwie ist in letzter Zeit alles super. Nicht die Dinge, die passieren, sondern wie ich mich fühle. Ich bin... entspannter und irgendwie glücklich. Nicht gierig, ängstlich, verschlossen.
Ich hoffe, dass das noch etwas länger so bleibt.
Außerdem habe ich gerade so eine kreative Phase, zeichne Bilder, schreibe Gedichte und Kurzgeschichten, erfinde Songs. Manche Leute sagen: Wow, bist du kreativ! aber das stimmt nicht. Ich bin es nicht immer. Die unkreativen Phasen heben die kreativen auf.
Ja, so ist das.
RB

Freitag, 24. September 2010

24.09.2010

Ach Mist, jetzt komme ich mir schon wieder total mickrig vor. War grade auf der Homepage von so einem Mädchen. Perfekte Fotos, perfekte Geschichten, perfekte Gedichte, perfektes Design. Ach Mann, das ärgert mich. Bei mir ist immer alles so voller Makel, so normal und entwaffnend talentlos. Heul. Wie ihr merkt, mein Selbstbewusstsein lässt gerade etwas zu wünschen übrig.
Okay, beruhig dich, vielleicht kannst du die fehlende Perfektion durch ungebrochene Ehrlichkeit ersetzen.
Oh je, jetzt spreche ich auch noch mit mir selbst.

Tschüss,

RB

24.09.2010

Ich bin mutig!! HEHE!
Wir mussten in Deutsch ein Referat machen, zu einem beliebigen Thema. Heute war ich dran mit Vortragen. Ich hatte gestern und die letzten Wochen wahnsinnige Panik davor, aber heute habe ich mich einfach da hingestellt und vorgetragen und es war ganz gut, glaube ich.
:)

Schönes Wochenende,

RB

Donnerstag, 23. September 2010

23.09.2010

Sitze wieder im Unterricht und "arbeite" an dem Gruppenprojekt über Eritrea.
Mit den Gedanken bin ich mal wieder ganz woanders.
Gestern hatte ich ja wieder Klavier. Ich übe gerade für so ein Stück, bei dem ich einen Typen begleite, der Trompete spielt.
Mit dem habe ich letztens auch telefoniert, wegen Probenterminen und so und war die ganze Zeit total verwirrt, weil der Trompeter genau wie J mit Vornamen heißt. Haha! Nennen wir ihn hier mal J2, okay?
Jedenfalls bin ich gestern so total ahnungslos aus dem Klavierraum gegangen, da sah ich auf einmal J1 im Foyer stehen. Ich wollte gerade absichtlich etwas langsamer gehen, da kam auf einmal so ein Typ auf mich zu. Er meinte: "Ich bin J2. Bist du R?"
Ich hab "Ja." geantwortet. Einen Moment standen wir uns schweigend gegenüber. Über seine Schultern hinweg konnte ich J1 sehen. Oh mein Gott! Der hat uns die ganze Zeit beobachtet. Jetzt frage ich mich, wieso. Ist er aufmerksam geworden, als J2 den Namen genannt hat? Wollte er wissen, mit wem ich so rede? War ihm nur langweilig? Oder war es einfach reiner Zufall, dass er genau in unsere Richtung geguckt hat?
Oh Mann, wie auch immer es war, ich hab mich verdammt gefreut. Ja ich weiß, ich bin bescheuert, aber wisst ihr, man gewöhnt sich über die Jahre daran.
Jedenfalls hab ich dann gesagt: "Wir sehen uns also am 4.10." (der 1. Probentermin) und dann bin ich gegangen :). Hach, das war schon eine verdammt seltsame Situation♥.

Oh Mist, es geht das Gerücht herum, dass die Lehrer von vorne sehen können, auf welchen Seiten wir sind.
Also dann, bis bald

RB

Mittwoch, 22. September 2010

22.09.2010

Sitze im Unterricht. Ja, ich weiß, das ist voll illegal, statt nach Fakten über Eritrea (Land in Ostafrika) zu suchen, an seinem Blog weiterzuschreiben. Hoffe, dass meine Erdkundelehrerin mich nicht erwischt (grins). Ach das ist doof. Schule wird immer anstrengender, je näher wir dem Abi kommen. Gleich muss ich noch direkt zum Klavierunterricht. Ich bin dermaßen angenervt, bin so viel Stress nicht gewöhnt :(.

Na gut, ich widme mich wieder Eritrea :).

RB

Sonntag, 19. September 2010

21.09.2010

Heute werde ich endlich mein Versprechen einlösen, dass ich am 15.09. gegeben habe und von meinen "Begegnungen" erzählen. Das Ganze ist schon eine ziemlich verrückte Story, das muss ich zugeben, aber die Zusammenhänge lassen sich nicht leugnen.

1. Begegnung:

Es war vor fast einem Jahr, im Oktober 2009, da stand ich an der Bushaltestelle und wartete nach Schulschluss auf den Bus nach Hause. Gegenüber von der Haltestelle erstreckte sich eine kleine Allee, die von großen Bäumen umsäumt war. Die Blätter hatten sich allesamt bunt gefärbt und ich dachte: Wow, ein typischer Herbsttag!
Auf einmal kam so eine ältere Frau an die Haltestelle und stellte sich neben mich. Sie hustete ganz fürchterlich. Dann begann sie, mit mir zu sprechen. Zuerst über ganz normale Dinge, wie das Wetter und der Typ auf einem Werbeplakat. Aber irgendwann fing sie an, mir von ihrer Jugend zu erzählen, in der sie irgendwelche Kriegsverletzten pflegen musste oder so. Einmal sei ein Bombenangriff gewesen und sie und eine Freundin seien von einem Dach gesprungen vor Angst. Darauf sei die Freundin gestorben, sie selbst aber habe Glück gehabt und nach ein paar Tagen Koma wieder aufgewacht. Das Ganze war eine sehr rührende Geschichte, die ich leider nur teilweise verstanden habe, weil die Frau ziemlich leise gesprochen hat. Ein sehr schlaues Zitat habe ich mir aber gemerkt von ihr: "Denke gut nach, bevor du einen letzten Schritt tust."

2.Begegnung:

Sie war ein paar Monate später, Anfang Winter 2009. Ich stand wieder an der genannten Bushaltestelle, diesmal war mir verdammt kalt und vom Himmel tanzten winzige Schneeregen- Flöckchen. Da kam ein älterer Mann mit einem kleinen Enkelsohn. Der Kleine schaute mich neugierig an. Dann hat der ältere Mann, ich vermute es war sein Opa, ihm etwas ins Ohr geflüstert und der Junge hat "Hallo." zu mir gesagt. Dann hat er angefangen mich total süß auszufragen, ob ich aus der Schule komme, wie es da so sei und warum ich so komische Zähne habe (Ich trage eine feste Zahnspange, leider). Er war so süß, mit leuchtend braunen Augen. Er hat mich zum Lächeln gebracht und meinen Tag gerettet.

3.Begegnung:

Im Frühling stand ich wieder an der Bushaltestelle. Alles war grün und noch leicht zögerlich schaute die Sonne zwischen den Wolken hervor. Der Haltestelle gegenüber stand eine Holzbank. Auf ihr saßen ein Mann und eine Frau, die stritten lautstark. Ein Mann, der neben mir an der Bushaltestelle stand, er war etwas älter und trug eine Baskenmütze, murmelte in meine Richtung: "Wieso können Menschen ihre Probleme denn nicht ruhig klären? Man kann doch reden, man muss ja nicht gleich so schreien."
Ich habe ihm zugestimmt.

4.Begegnung:

Dreimal dürft ihr raten, wann meine vierte Begegnung war! Klar, im Sommer.
Da war eine dunkelhäutige Frau, die stellte ihre Tasche neben mir auf der Bushaltestellenbank ab und blinzelte in die Sonne. "Was für ein schönes neues Haltestellenhäuschen." ,sagte sie. Wir redeten ein bisschen über den Unterstand, dann verabschiedete sie sich freundlich und ging weiter.
Was sie mir gezeigt hat, war eine unglaublich große Lebensfreude, die ich so wahrscheinlich nie haben werde.

Ja, das waren meine Begegnungen.

RB

Donnerstag, 16. September 2010

16.09.2010

Eine Antwort zu einem Kommentar:

Natürlich mache ich alle Bilder, die ich hier reinstelle, selber :).

Okay, hab grad nicht genug Zeit um das gestern versprochene Thema zu erläutern, weil ich parallel an einem Deutschreferat arbeite. Aber ich habe ein Gedicht geschrieben, das auch ein wenig mit dem Thema zu tun hat. Was haltet ihr davon?

Die Menschenmenge
drängelnd und quengelnd
schiebt sich den Berg hinauf.

Ich unter ihnen
eine von allen
und fast genau wie sie.

Schau in die Gesichter, sehe
verzückte Verrückte
verklemmt und verbissen
verhasste Verliebte
verhärmt und verfressen
verjüngt und vermarktet
verkannt und vergessen.

Und dann
bist da
noch du.

Du bist nicht jünger
bist nicht hübscher
nicht berühmter oder dümmer.

Nein
du bist nur
anders.

Ich sehe dich an
du siehst mich nicht
und kaum hab ich's begriffen
bin ich schon wieder
mit der Masse verschwommen.

Samstag, 11. September 2010

11.09.2010

Ich kann nicht an "Jugend musiziert" teilnehmen. Ich habe nämlich ein Ganglion, so ein doofes geschwürartiges Teil am linken Handgelenk, schon seit längerer Zeit. Das ist nicht gefährlich, aber es ist wesentlich schwieriger, rein von der Mechanik her, damit Klavier zu spielen. Zum Beispiel kann ich mit der linken Hand keine Oktaven mehr greifen, die vorher kein Problem für mich waren. Ich habe mich gestern tierisch darüber aufgeregt. Ich will doch so verdammt gerne da mitmachen. Ich habe schon mal an dem Wettbewerb teilgenommen, vierhändig mit einer Freundin. Wir haben nur siebzehn Punkte bekommen und das ärgert mich. Ich würde so gerne zeigen, dass ich es jetzt besser kann. Zumindest zwanzig Punkte. Natürlich nicht solo, sondern wie ich bereits sagte, mit ein paar anderen Instrumenten.
Aber meine Eltern sagen, dass ich nicht mit dem Ganglion zum Wettbewerb gehen sollte. Die Gefahr sei zu groß, dass es sich entzünde. Und wegoperieren lassen darf ich es mir auch nicht. "Das kommt sofort wieder", meint meine Mutter.
Fazit: Kein Wettbewerb.
Gestern Nachmittag hab ich mich deshalb wie ein richtiger Krüppel gefühlt.
Ich hab angefangen, J zu zeichnen. Nach dem Bild aus dem Programm. Es gelingt mir ganz gut, glaube ich. Gestern saß ich da an meinem Schreibtisch, habe gezeichnet, obwohl ich wegen meiner verheulten Augen kaum richtig sehen konnte. Parallel lief "Song to say goodbye" von "Placebo" im Radio. Goodbye, Klavierkarriere.
Kennt ihr diese Momente, in denen alles zusammenpasst?
Dieses war einer.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich J zeichne. Ich habe das diffuse Gefühl, dass ich nicht das Recht dazu habe, ich kenne ihn ja gar nicht richtig. Ich sollte ihn vergessen, wirklich. In seinen Augen bin ich ein Kind. Das Ganze kann nur in einer Tragödie enden. Aber er fasziniert mich, ich konnte einfach nicht anders. Vielleicht ist das Zeichnen ja auch eine gute Art, sich damit auseinanderzusetzen. Dabei kam mir jedenfalls ein Gedanke. Wahrscheinlich regt mich meine pianistische Behinderung auch deshalb so auf, weil ich das Klavierspielen so sehr mit J verbinde...

LG,
RB

Freitag, 10. September 2010

10.09.2010

Eigentlich wollte ich J vergessen, oder das zumindest versuchen. In den Ferien ist mir das auch wunderbar gelungen und in der ersten Schulwoche auch. Gestern war ein schöner, ein besonderer Tag für mich. Wir hatten Englisch und ich finde die Lehrerin, die wir da jetzt haben, super. Deshalb war ich total gut gelaunt. Alles war schön auf einmal. Am Abend bin ich mit meinen Eltern ins Konzert gegangen (Ja, ich weiß, Klassische Musik ist uncool, ist mir aber egal). Das Konzert fand in einem Gebäude statt, in dem es einen großen Saal gab und einen kleinen. Wir waren im großen Saal, im kleinen gab es parallel ein Debut-Konzert von "Jugend musizert"-Preisträgern, davon stand auch im Programm etwas. Meine Mutter schlägt genanntes Programmheftchen auf und sagt: "Guck mal, das auf dem Foto, ist das nicht der Typ vom Klaviervorspiel?". Tatsächlich, es war J. Da war ein Foto von ihm und ein paar Informationen zu seiner Musikerkarriere, wenn man das so nennen kann. Er ist 20! 20!! 20!!!!!! Ärgerlich ist auch, dass ich im falschen Konzertsaal saß und ihn gar nicht gesehen habe. Aber das Konzert (Es wurde Richard Strauss gespielt) hat mir gut gefallen.
Naja, so ist das, wenn man jemanden schon fast wieder vergessen hat, taucht er wieder in seinem Leben auf.

RB

Dienstag, 7. September 2010

07.09.2010

Ich habe gerade so einen Test im Internet gemacht, bei dem man herausfinden konnte, welcher Beruf zu einem passt. Mein Ergebnis: Technische Zeichnerin oder Bauzeichnerin oder so was. Ich finde, das klingt total öde. Naja, es gibt bestimmt Dinge, die noch langweiliger sind. Aber zum Beispiel Schauspielerin oder Malerin oder Schriftstellerin hätte mir besser gefallen. Naja, vielleicht ist das ja ein Zeichen von Qualität, wenn der Test einem nicht nach dem Mund redet, sondern das zeigt, was einem wirklich liegt.

Bis bald :)

RB

Montag, 6. September 2010

06.09.2010

Vielen Dank für die netten Kommentare. Das war L. :)

Mir kommt es jetzt schon wieder so vor, als seien die Ferien eine Ewigkeit her. Dabei ist jetzt gerade mal die zweite Schulwoche.
Ich bin auch total in Herbststimmung, obwohl das Wetter wieder ein bisschen wärmer geworden ist.

Mir fällt nichts mehr ein, ich stell einfach ein paar Fotos rein:



Ich liebe Himmel! :)

Übrigens bin ich Synästhetikerin. Wer nicht weiß, was das ist, hier steht's: http://www.geo.de/GEOlino/mensch/berufe/64761.html
Für mich ist die drei und das B blau, das A und die fünf rot usw. Heute habe ich aber in dem Artikel gelesen, dass es auch Menschen gibt, die Farben für Stimmen sehen, das finde ich viiiel cooler. Stellt euch das mal vor: Die Stimme ist rosa, da muss ich vorsichtig sein, sonst rastet die Person gleich aus! Fantastische Vorstellung. Aber ich will mich gar nicht beschweren, Farben und Schriftzeichen zu verbinden ist ja auch was Besonderes. :)

RB

Freitag, 3. September 2010

03.09.2010

Manchmal denke ich: Wow! Ich hab alles, was ich brauche und noch viel mehr. Ich habe ein Zuhause, viele Bücher, einen MP3-Player, kann Klavier spielen, kann sehen, hören, sprechen... was will ich mehr? Wieso wollen wir immer noch mehr als wir haben? Man ist doch auch viel glücklicher, wenn man zufrieden ist mit dem, was man hat! Es ist seltsam, aber obwohl ich das weiß, kommt die Unzufriedenheit sehr schnell wieder. Aber ich glaube, wenn ich mich immer wieder daran erinnere, wie viel ich habe, dann schaffe ich es vielleicht auf längere Dauer glücklich zu sein.

Ein ganz anderes Thema: Vorgestern hatte ich Klavierunterricht. Mein Klavierlehrer hatte mich schon vor längerer Zeit gefragt, ob ich nicht vielleicht mit einer kleinen Gruppe anderer Leute, die auch andere Instrumente spielen, bei "Jugend musiziert" mitmachen möchte. Wir würden dann auch mehr moderne Sachen spielen, und eine Flötenlehrerin würde das Ganze leiten. Gestern kam mitten in der Stunde eine Frau in die Stunde geplatzt, die noch Klavierbegleitungen für ein Flötenvorspiel brauchte. Mein Klavierlehrer hat mich gefragt, ob ich das machen würde und ich hab "Ja" gesagt. Als ich das meiner Mutter erzählt habe, meinte die, dass die mich bestimmt nur testen wollen, ob ich überhaupt dazu geeignet bin, mit Leuten zusammen zu spielen. Und wie ich jetzt so darüber nachdenke, kommt mir das sogar ziemlich wahrscheinlich vor. Oh je, ich bin jetzt schon aufgeregt :).

LG
RB