Donnerstag, 24. März 2011

24.03.2011

Ich finde es manchmal so schlimm, nur von all dem Elend zu hören, das in der Welt passiert.
Armut, Hunger, Katastrophen, Verbrechen, Krieg, Umweltverschmutzung.
Es macht einem richtig gehend ein schlechtes Gewissen.
Man weiß, dass der Lebensstandard, den man führt, nur dadurch möglich ist, dass diese Dinge passieren.
Isst man ein Würstchen, wurden dafür in Massentierhaltung Tiere gequält.
Kauft man günstige Kleidung, mussten Kinder aus Dritte-Welt-Ländern dafür zu einem Hungerlohn schuften.
Benutzt man Strom, verschmutzt man durch die Kraftwerke die Umwelt.
Und alles muss noch billiger werden, noch mehr Ware zu einem geringeren Preis.
Letztendlich leiden wir selbst darunter.
Dazu kommt noch, dass wir Menschen uns auch noch gegenseitig das Leben schwer machen.
Im Prinzip denkt jeder nur an sich selbst, will mehr Macht haben, mehr Geld, oder einfach nur glücklich sein.
Wir streiten uns, wir begehen Verbrechen, wir führen Kriege.
Aber was müsste man tun, um diesen Kreislauf zu unterbrechen?
Erst einmal die oben genannten Probleme.
Man könnte Vegetarier werden, nur noch Ökokleidung kaufen und Solaranlagen auf sein Häuschen bauen.
Aber das ist auch keine Lösung.
Erstens kostet das für den Einzelnen ungewohnt viel Geld, ohne das manch einer kaum über die Runden kommen würde.
Und zweitens ist keine dieser Maßnahmen wirklich wirksam.
Man beruhigt nur sein Gewissen damit.
Auch unter Gemüseanbau leidet die Natur, wegen Pestiziden und Abholzung von Wäldern und wir importieren viel Gemüse aus anderen Ländern.
Diese könnten mit ihrem Gemüse ihre eigene hungernde Bevölkerung locker ernähren, aber sie verkaufen es lieber an die reichen Europäer, weil diese mehr Geld dafür bezahlen.
(Hab ich letztens irgendwo gehört, aber ich weiß nicht mehr konkret, um welches Land es ging...)
Gegen Ökokleidung ist eigentlich nichts einzuwenden, solange sie wirklich hält, was sie verspricht.
Viele möchten aber keine Ökokleidung (ja ich weiß, das ist ein nichtexistierender Begriff, aber ich kann das nicht besser formulieren) tragen, weil die oft etwas seltsam aussieht.
Und Solarzellen auf Dächern sind an sich lohnend, solange Sonne da ist.
Wie ich gehört habe, kann man aber nicht seinen kompletten Strom daraus beziehen.
Außerdem wird bei der Herstellung der Solarzellen so viel Umwelt zerstört, dass man sich das auch gleich sparen könnte.
Aber was wäre denn dann eine Lösung für das Umweltproblem?
Man müsste eine eigene Farm bauen, alles, was man braucht, selbst herstellen und auf alles verzichten, das irgendwie Strom verbraucht, wie ich langsam glaube.
Und das würde erstens bedeuten, dass man vollkommen von seiner Umwelt abgekapselt wäre, ohne Handy oder Internet hätte man kaum Zugang zu sozialen Kontakten.
Außerdem wäre so ein Leben sehr anstrengend und man würde viel schneller sterben als andere Menschen.
Und dann wäre das auch eine sehr radikale Veränderung.
Kaum jemand möchte wirklich so leben, sich derartig umstellen.
Mir persönlich würde es ja sogar schwer fallen, Vegetarierin zu werden.
Ich finde es schwierig, meine Gewohnheiten zu ändern und auf Dinge zu verzichten.
Und gleichzeitig finde ich es schwierig, mit anzusehen, wie ich mit meinem Verhalten die Welt zerstöre.
Außerdem finde ich es schrecklich, dass man so wenig dagegen tun kann.
Das heißt für mich, dass es keine Wahrheit gibt, keine Gerechtigkeit, nichts, wo man sich hundertprozentig sicher sein kann, dass es richtig ist.
Ich bin da sehr radikal.

Noch ein paar Anmerkungen zum Schluss.
1. Das hier ist kein Aufruf gegen Umweltschutz. Im Gegenteil, im Prinzip glaube ich, dass viele Dinge, die getan werden, um unsere Umwelt wieder in Ordnung zu bringen, sogar sinnvoll sind.
Ich möchte nur auf die Schwierigkeiten aufmerksam machen und meine eigene Meinung zu dem Thema loswerden.
2. Das hier ist auch kein Eintrag, der auf spezieller Kenntnis des Themas beruht. In Wahrheit habe ich darüber nur ein Halbwissen, ein bisschen aus der Schule und aus der Meinung von Leuten in meinem Umfeld. Also verlasst euch nicht auf die Richtigkeit meiner Angaben.

RB

PS: Puh, was für ein deprimierender und ausführlicher Text.

1 Kommentar:

  1. Wow, da musste jemand aber dringend einige Worte loswerden!
    Ziemlich beeindruckend, deine Pro und Contra Argumentation, könnte man glatt an irgendeine Wissenszeitung (oder so was) schicken.
    Naja, wenn man die Geduld hat alles durchzulesen:)
    (Ich bin ein sehr geduldiger Mensch)
    ♥I

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