Sonntag, 12. Dezember 2010

12.12.2010

Sie sagen, ich soll es umbringen.

Das kleine Tier, das mich jeden Morgen mit seinen großen hungrigen Augen ansieht.

Ich soll ihm kein Futter mehr geben.

Dann wird es einfach verhungern.

Das Problem ist nämlich, dass das kleine Tier ab einem gewissen Alter hier nicht mehr erlaubt ist.

Irgendwann, wenn es nämlich zu groß wird, gibt es sich nicht mehr mit der Milch, die ich ihm gebe, zufrieden.

Dann will es Fleisch.

Und wenn ich es ihm gebe, wird es noch größer und aggressiver und wenn ich dann nicht aufpasse, beißt es mich und ich werde mein ganzes Leben lang mit den Narben herumlaufen müssen.

Aber ich kann es doch nicht einfach verhungern lassen.

Ich hab es schon so in mein Herz geschlossen.

Oft, wenn ich es nicht mit Milch füttern konnte, habe ich ihm Buchstabensuppe gegeben.

Und wie es mich immer anguckt! Ich kann es nicht töten.


Das alles ist natürlich nur ein Bild.

Eine Art Metapher.

Sie kann auch nicht jedes Detail der echten Situation erfassen, die sich inzwischen eigentlich schon wieder ein bisschen verändert hat, aber sie beschreibt die Problematik ganz treffend, wie ich finde.

Natürlich nur aus meiner Sicht.

Aber mehr kann ich auch nicht.

Ich sehe mein ganzes Leben aus meiner Sicht.

Schließlich bin ich in meinem Leben die Hauptperson.

Das ist so.

Denkt mal drüber nach.

RB

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