Samstag, 18. Dezember 2010

18.12.2010

Es ist unwirklich.
Gestern war alles.
Alles auf einmal.
Gegensätzliche Gefühle, die aufeinander geprallt sind.
Und ich war mal wieder total verwirrt.
Ich weiß, das ist nichts Neues.
Aber so ist es nun einmal.
Gestern war Enttäuschung und Erfüllung, Angst und Sicherheit, Traurigkeit und Liebe, Geheimnis und Offenheit, Verdrängen und Aussprechen.
Und es war Glück. Das muss Glück gewesen sein.
Gerade war ich laufen. Ich mach das ab und zu mit meinen Eltern, um zu beweisen, dass ich doch nicht so faul bin, wie ich immer wirke.
Nach der Hälfte der Strecke bin ich vorgelaufen (meine Eltern sind dermaßen langsam...) und ich war allein.
Mit mir, meinem Atem, meinen Schritten und dem Schnee. Und auf einmal hat sich alles ein wenig geordnet. Jetzt bin ich in der Lage, es in Worte zu fassen.
Und ich habe ein Wort gefunden.
Märchen.
Ich weiß, das ist ein kitschiger Begriff, aber ich kann erklären, was ich damit meine.
Märchen haben dieses Kitschig-Romantische, das hat mein Leben aber im Moment auch.
Märchen haben oft eine Tragik, ein Zweifeln, einen Verlust und eine Moral. Sie bestehen aus immer wiederkehrenden Motiven und greifen tiefste menschliche Gefühle und Wünsche auf.
Und Märchen sind unwirklich.
Wie der Schnee, der sich in kleinen Kristallen in meinem Haar abgesetzt hat. Die weißgeschmückten Bäume, die in ihrer glitzernden Kälte gestrahlt haben.
Und einige Orte.
Momente und Worte.
Die ich nie mehr vergessen werde.
Wintermärchen.
RB

1 Kommentar:

  1. Ich hätte nie gedacht, dass du diejenige von uns bist, die endlich erfährt was ein Märchen ist, die als erstes weiß, was ihr Märchen ist und die als erstes eine Ahnung davon bekommt was Happily ever after bedeuten könnte.
    Aber, so ist es halt.
    Es war einmal, in einer Zeit in der kaum jemand mehr an Märchen dachte, ein Mädchen ...
    L

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