Freitag, 30. August 2013

Philosophische Verzweiflung

Die Vergangenheit steht fest, die Zukunft ist so unsicher wie nichts anderes.
Sie wabert vor sich hin und je nachdem, was wir in der Gegenwart machen, kann sie ganz verschiedene Gesichter bekommen.
Die Gegenwart, dieser kurze, kaum greifbare Moment, verwandelt also Unsicherheiten in Tatsachen, verwandelt Zukunft in Vergangenheit.

Meine Zukunft ist gerade noch unklarer als sonst.
Ich mache nächstes Jahr im April Abitur, danach falle ich in ein großes schwarzes Loch... jedenfalls gefühlt.
Das ist so verdammt gruselig, vor allem weil man überall das (nicht ganz unberechtigte) Gefühl aufgezwängt bekommt, dass man JETZT was machen muss. Dass man JETZT über die Zeit nach dem Abi entscheiden muss, sich bewerben oder sonstwas. Ist wirklich nicht ganz unberechtigt, schließlich kann man nur in der Gegenwart die Zukunft verändern...

Aber wenn ich alleine diesen ganzen Bewerbungsmist höre, wird mir schon schlecht. Ich habe mich gerade mal wieder über den Europäischen Freiwilligendienst informiert und das klingt alles so anspruchsvoll, dass ich Bauchschmerzen bekomme.
Ich habe einfach nur Angst. Ich will nichts machen. Ich will, dass die Zukunft kommt und schön ist.
Nur - irgendwann muss ich etwas machen...

Irgendwie ist das natürlich auch schön, so ein Leerraum im Blickfeld. Wer weiß, was aus meinem Leben noch wird!
Siebzehn ist das perfekte Alter zum Träumen.
Fast alles ist noch offen.
Das ist irgendwie wirklich schön.

Ich will einfach nur nicht das Gefühl haben, die eierlegende Wollmilchsau sein zu müssen, um etwas Tolles erleben zu können: intelligent, kommunikativ, kreativ, sozial, sprachenbegabt, offen...
Genau die Kompetenzen will ich doch bei so einem freiwilligen Jahre erst erlernen!
Nur - in einer Bewerbung kommt es nicht so gut, wenn man keine Qualifikationen hat. Wenn man sich zum Beispiel in einem Jugendzentrum bewirbt und Angst vor sozialen Kontakten hat...
Ich habe das Gefühl, ich kann es vergessen, so anspruchsvoll wie das alles klingt, auch wenn ich bis jetzt meistens die Erfahrung gemacht habe, dass Dinge, die anspruchsvoll klingen, oft gar nicht so schlimm sind wie sie tun.

Was auch immer... Bin grad leicht überfordert, den unbekannten Faden Zukunft zu einem ordentlichen Stück Vergangenheit zu stricken.

Kennt ihr das? Versteht ihr, was ich meine?
Irgendwelche Tipps? :(

LG,
RB

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