Samstag, 18. Mai 2013

Retrum

Hallo, ihr Lieben.

Ich muss einen kleinen Zwischenschub einfügen.
Ich habe gerade das Buch "Retrum" gelesen.

Scheint ein ziemlicher Hype drum zu sein.
Nicht ganz unberechtigt, finde ich.

Zuerst war ich nicht besonders begeistert.
Die Sprache überzeugt mich nicht so ganz, wirkt (zumindest auf Deutsch) ziemlich möchtegernschriftstellerisch. Außerdem hat man am Anfang das Gefühl, das Buch wird vorhersehbar, tut auf "Wir-wissen-was-in-depressiven-Jugendlichen-vorgeht" und versucht zwanghaft, die Gothic-Atmosphäre aufzubauen.

Aber als ich weitergelesen habe, wurde ich doch noch überzeugt.
Die Handlung ist wirklich überhaupt nicht vorhersehbar und hat mich mitgerissen. Ich habe gestern Abend die komplette zweite Hälfte auf einmal verschlungen. Es hat mich irgendwie fasziniert, ich musste an einigen Stellen sogar ein bisschen heulen. Es passiert einfach fast das ganze Buch lang nur das Falsche, was ich aber eher positiv finde. Schließlich hat es dann doch noch ein einigermaßen gutes Ende.

Vielleicht ein bisschen konstruiert, die ganze Geschichte, aber trotzdem faszinierend.
Mir gefallen auch die Zitate, die über jedem Kapitel (die übrigens angenehm kurz sind) stehen.
Und gerade bin ich dabei, mir den Soundtrack anzuhören, der höchst interessant ist. Einige der düsteren Lieder gefallen mir echt gut, hört einfach mal rein.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Retrum mehr ist als nur ein Buch, es ist eine Welt. Deshalb ist es auch falsch, nur das Buch zu betrachten und nach den ersten paar Seiten zu sagen "Nee, ist doof.".
Am Ende darf man das ruhig sagen, wenn einem die unheimliche, jugendliche, düstere Welt nicht gefällt.

Also insgesamt hat das Buch einige Kritikpunkte, entwickelt sich aber trotzdem im Verlauf der Geschichte zu etwas, das fesselnd, berührend und atmosphärisch ist.

LG,
RB

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